Das Sowjetische Speziallager Nr. 6 Jamlitz ist eine Folge des Zweiten Weltkriegs und bestand nach dem Sieg der Alliierten über Deutschland von September 1945 bis April 1947 am selben Ort.

Die Anerkennung der Haftgründe der Insassen und deren Bewertung blieben auch nach Öffnung der NKWD-Lagerakten und dem Einsetzen der historischen Forschung ab Mitte der 1990er Jahre umstritten. Nur in wenigen recherchierbaren Fällen lassen sich Verbrechenszusammenhänge erkennen. Überwiegend sind niedrige Funktionäre der NSDAP und ihrer Gliederungen auf der Grundlage der zwischen den alliierten Siegern des Zweiten Weltkriegs vereinbarten Grundsätze ohne Verurteilung inhaftiert worden. Zu den Inhaftierten zählten etwa 800 Frauen. Auch ehemalige HJ-Angehörige waren hier inhaftiert. Diese Jugendlichen wurden verdächtigt, der kurz vor Kriegsende von der deutschen Führung geplanten Partisanenbewegung “Werwolf” angehört zu haben oder für diese ausgebildet worden zu sein.

Nach sowjetischen Unterlagen durchliefen etwa 10.200 Gefangene der Besatzungsmacht dieses Lager, beinahe jeder Dritte fand dort den Tod. Das Lager hatte somit eine der höchsten Todesraten aller sowjetischen Speziallager. Die provisorischen Haftbedingungen des KZ-Außenlagers schrieben sich unter dem Vorzeichen der Entnazifizierung fort.

1995 ist an einem der Massengräber östlich des Dorfes Jamlitz die Gedenkstätte

Waldfriedhof eingerichtet worden.