Dokumentationsstätte

KZ-Außenlager Lieberose

1943 - 1945

Dokumentationsstätte KZ-Außenlager Lieberose 1943 bis 1945,
Foto Berthold Weidner, 2003

Dokumentationsstätte KZ-Außenlager Lieberose 1943 bis 1945

Der Gedenk- und Erinnerungsort Jamlitz bezieht seine besondere Bedeutung aus der

Geschichte des hier ab November 1943 von der Waffen-SS errichteten Außenlagers

Lieberose des KZ Sachsenhausen. Es wurde im Laufe des Jahres 1944 zum größten

jüdischen Häftlingslager und zum bedeutendsten Ort des nationalsozialistischen

Völkermords an den europäischen Juden im Raum Berlin/Brandenburg.

Das Vernichtungszentrum Auschwitz-Birkenau diente diesem Lager einerseits als

Arbeitskräftequelle und andererseits der Vernichtung der nicht mehr arbeitsfähigen

Häftlinge, die monatlich mit Zugtransporten vom Bahnhof in Jamlitz dorthin

zurückdeportiert wurden.

Das SS-Führungshauptamt ließ mit primitivsten Hilfsmitteln durch diese Häftlinge

Kasernen, Straßen und militärische Anlagen für den SS-Truppenübungsplatz “Kurmark”

errichten. Es war damit direkt an der “Vernichtung durch Arbeit” an den mehrheitlich

jüdischen Häftlingen beteiligt.

Von 6000 bis 8000 Häftlingen aus zwölf europäischen Ländern, vor allem aus Polen und

Ungarn, sind bis zur Auflösung des Lagers einige Tausend gestorben oder zur

Vernichtung nach Auschwitz-Birkenau zurückgebracht worden.

Bei der Liquidierung des Lagers am 2. Februar 1945 ermordete die SS auf dem

Lagergelände etwa 1342 kranke, vor allem jüdische Häftlinge. Weitere 1700 wurden auf

den Evakuierungsmarsch in das Hauptlager Sachsenhausen nach Oranienburg getrieben.

Den Krieg überlebten nicht mehr als 400 bis 500 Häftlinge.

Als 1971 ein Massengrab mit Gebeinen der Ermordeten bei Staakow – drei Kilometer

östlich von Jamlitz – entdeckt wurde, entschieden die DDR-Verantwortlichen, nicht am

historischen Ort in Jamlitz, wie ursprünglich vorgesehen, sondern einige Kilometer

entfernt in der Stadt Lieberose ein Mahnmal und später ein Museum zu errichten. In

Jamlitz wurden stattdessen die letzten Lagerrelikte, der Lagerstein und zwei Torpfeiler,

beseitigt. Von 1973 bis zum Ende der DDR 1990 erinnerte in Jamlitz nichts an dieses

Lager.

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Dokumentationsstätte
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